Neben Google und Bing dürfte uns schonmal der Internetgigant Yahoo begenet sein. Fast jeder hat diese Website schon einmal besucht, doch nur die Wenigsten wissen mehr über die Plattform. Hier nun einiges an Hintergrundwissen zur Erfolgsgeschichte der Internetseite Yahoo.
Inhaltsverzeichnis
Yahoo – von der Gründung zum Millionenunternehmen
Die Gründer David Filo und Jerry Yang konzipierten im Jahr 1994 eine Navigationshilfe für das Internet. Zu dieser Zeit waren beiden Doktoranden an der Fakultät für Elektronik in der Universität Stanford. Sie versuchten, die stetig wachsende Zahl der Internetseiten (im Webkatalog verzeichnet) sowie deren Inhalt in Kategorien einzuteilen. Deren Website, eine kommentierte Bookmark-Sammlung, erhielt anfangs den Namen „Jerry and David’s Guide to the World Wide Web“. 100.000 User machten von deren Seite, dem Vorläufer von Yahoo, bereits im Herbst 1994 Gebrauch. Die Gründung des Unternehmens Yahoo erfolgte daraufhin ein Jahr später (1995). Zunächst wurde dieses zu einer Aktiengesellschaft gemacht, die 1996 an die Börse ging. Im gleichen Jahr (1996) wurde die deutssprachige Portalseite veröffentlicht. Im Laufe der Zeit konnte das Unternehmen aber auch weitere Märkte mit Portalen in Frankreich, Singapur, Korea, Schweden, Norwegen, Italien, Spanien, Japan, Großbritannien, Dänemark, China, Argentinien, Kanada und Indien erschließen.
Expansion im Zahn der Zeit
Nach der Erschließung neuer Märkte weltweit, konnte die Internetseite vom Boom des neuen Mediums enorm profitieren. Durch Onlinewerbung konnten riesige Summen an Werbeeinnahmen verzeichnet werden, wodurch der Aktienkurs Rekordwerte erreichte. Aufgrund des Zusammenbruchs der Dotcom-Blase wurden die Gewinne aus der Werbung zwischen 2000 und 2001 deutlich weniger. Der Geschäftsführer der Plattform reagierte daraufhin mit einer Änderung der Geschäftsstrategie. Die Produktpalette wurde erweitert und es wurden nicht mehr aussließlich kostenlose Dienste wie E-Mail-Konten oder Terminplaner angeboten. Dafür kaufte Yahoo unter anderem die Fotoseite Flickr und die Jobbörse HotJobs auf. Trotz einem kleinen Angebot an bezahltem Content, erbrachte die Website den meisten Gewinn weiterhin mit Werbung. Je mehr Kundenkontakte durch die kostenlosen Dienste erhalten werden konnten, destso höhere Preise wurden für die Werbebanner, die dem Kunden gezeigt wurden, verlangt. Bis 2004 machte Yahoo für dessen eigene Suchmaschine Gebrauch von Datenbeständen der Internetseiten Inktomi, AltaVista und später auch Google. Nach der Kündigung des Vertrages mit Google kommen eigene Suchalgorithmen und Indizes zum Einsatz. Um sich von der Konkurrenz abzusetzen wurden ab 2003 auch ein Spezialist für Online-Suche (Overture Services) sowie der Suchmaschinenbetreiber Inktomi in Besitz genommen. Seit Mitte 2010 wurden Facebook-Inhalte integriert. Das heißt, wer beide Portale nutzt, kann seine Konten verbinden. Auch die Plattform Tumbr wurde 2013 aufgekauft.
Das bietet Yahoo dem Nutzer
In Deutschland zählen zu den Web-Diensten der Plattform unter anderem die Startseite, Nachrichten, eine Suchmaschine, ein Instant- Messenger sowie ein News-Programm. Seit Jahren existiert auch ein eigenes Freemail-Angebot mit unlimitiertem Speicherplatz. Einige Dienste treten auch unter deren Markennamen auf. Dazu zählen beispielsweise Flickr, AltaVista, Upcoming, Tumbr, MyBlogLog, AlltheWeb und Delicious.
Zahlen & Fakten
Mit 10.400 Mitarbeitern und 4,968 Milliarden US-Dollar Umsatz kann sich Yahoo dank mehr als 700 Millionen Nutzern weltweit zu den erfolgreichsten und größten Webportalen zählen. Der größte Konkurrenz der Plattform ist Google. Doch seit Dezember 2014 ist in den USA nicht mehr Google als Standardsuche im Firefox-Browser eingestellt, sondern Yahoo.
Kritik am Unternehmen und der Seite
Die Website hat schon seit Jahren mit Datenpannen zu kämpfen. Diese speicherte die Daten aus Suchanfragen bis zu 18 Monate lang, sicherte und verschlüsselte die Datenbank nicht hinreichend, sodass es einigen Crackern 2012 gelungen ist die Kennwörter und entsprechende Benutzernamen zu ermitteln. Diese Zugangsdaten wurden daraufhin im Internet veröffentlicht. Des Weiteren wurden bis Ende 2014 über 500 Millionen Benutzerdaten entwendet. Darunter waren Namen, Telefonnummern, E-Mail-Addressen, Geburtstage und auch Passwörter sowie die unverschlüsselten Sicherheitsfragen und deren Antworten. Zuletzt wird der Internetkonzern im November 2017 in den Veröffentlichungen der Paradise Papers aufgelistet. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Plattform sich definitv einen weltweiten Namen gemacht hat und es geschafft hat, sich vom Großteil der Konkurrenz abzusetzen. Größter Konkurrent bleibt allerdings immernoch Google. In Zukunft muss Yahoo unbedingt auf einen sorgsameren Umgang mit vertraulichen Daten der Kunden sowie auf eine bessere Verschlüsselung der Informationen achten, um seine bisherige Position im Internet aufrechterhalten zu können.